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Motivationstheorie

 

 

Motivation war eine lange Zeit lang durch Maslow mit der Bedürfnispyramide geprägt. Diese geht davon aus, dass der Mensch erst, wenn der die unteren Bereiche der Pyramide (Essen und Schlaf) erfüllt sind, der nächste Bereich angegangen werden kann. Also ohne Essen keine Weiterentwicklung der Person.
In unserem Jahrtausend nun hat der Münchener Psychologe Hans-Georg Häusel entdeckt, dass die Motivation von Menschen nicht konkurriende und hierachisch geordnet sind sondern nebeneinander existierende Motive haben.
„Was macht das für einen Unterschied?“, wirst Du Dich vielleicht fragen. Bestimmt hast Du schon mal von der Komfortzone (siehe Blog) gehört, aus der sich der eine oder andere ungerne bewegt. Wenn also nur eine richte Menge an Essen, Trinken und Schlaf vorhanden sein muss, um mich weiterzuentwickeln, dann sollten die meisten Menschen in Europa ständig daran interessiert sein, sich weiterzubilden. Meist ist aber das Gegenteil der Fall.[1]

 

Zu den drei nebeneinander stehenden Motiven gehören:

 

Balance (Stabilität, Konstanz und Sicherheit)

 

Dominanz (Machtstreben)

 

Stimulanz (Reiz- Risikolust)

 

Bei der Balance handelt es sich um älteste und machtvollste Instruktion. Sie ist schon seit 3,5 Milliarden Jahren in unseren Vorfahren schon verankert im Gehirn. Sie sorgt in unserem heutigen Leben dafür, dass wir eine Versicherung abschließen, einen sicheren Arbeitsplatz wählen und der Wunsch nach eigenen 4 Wänden. Das limbische System im Gehirn sorgt dafür, dass sich unsere äußeren Lebensumstände möglichst wenig ändern, damit wir unsere Überlebenssituation verbessern können. Verantwortlich für das Verharren in sehr unangenehmen Situationen (Mobbing im Beruf, frustierende Beziehungen) sind ein Zeichen dafür, dass das limbische System gute Arbeit leistet.

 

Die Dominanz ist als Instruktion darauf angelegt, den Konkurrenten zu verdrängen. Nicht nur unser Wirtschaftssystem ist darauf aufgebaut (ich las gerade wieder etwas von einer Insolvenz) sondern auch im Sport. Wir haben die Bereiche verschoben auf Verantwortungsbereiche im Job, Marktanteile statt um Reviere und Fortpflanzungspartner zu kämpfen.

 

Bei der Stimulanz geht es um die Lust, sich auf Neues einzulassen. Auch dies ist uns in die Wiege gelegt worden als Mensch. Sonst hätten wir nicht neues Essen ausprobiert oder neue Orte erkundet. Im Laufe des Lebens nimmt dieses Motiv ab und wird durch die Balance ersetzt. Ein Grund, weshalb besonders junge Menschen kreativ sind?

 

Sollte ein Verhältnis aufgezeigt werden, welche Motive stärker bei einzelnen Menschen ausgeprägt sind, dann ergibt sich folgendes Bild:
60% stark balanceorientiert
34% stark stimulanzorientiert
6% stark dominanzorientiert.

 

Als ich noch Anfang 2019 nur nebenberuflich als Coach gearbeitet habe, wer ich beispielsweise noch sehr balanceorientiert. Der Schritt, meine Festanstellung zu kündigen, sorgte für den Wechsel in die Stimulanz. Und ich finde es super gut. Mal schauen, was al nächstes kommt.

 

Und zu welcher Gruppe würdest Du Dich zählen?

 



[1] Laut Statista sind bei einer persönlichen Befragung 2019 Personen ab 14 Jahren aus Deutschland 15,03 Mio. besonders an Weiterbildung interessiert; 22,12 Mio. Einwohner mäßig und 33,46 Mio. kaum oder gar nicht interessiert. 

 

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